Weite Teile Deutschlands sind inzwischen mit LTE Netzen versorgt. Dabei liegt die Konzentration auf LTE Outdoor mehr als auf LTE Indoor. Um die Funksignale aber in den Haushalt zu bringen, muss das Signal von draußen nach drinnen gelangen können. Aber nicht jeder kann oder möchte seinen Router am Fenster aufstellen. Und selbst der Platz „am Fenster“ ist oft nicht genügend, sondern „vor dem Fenster“ ist das Signal erst optimal verfügbar. Was ist zu tun?
In Tests konnte ein Fachmagazin in Schweden in Zusammenarbeit mit unseren VADNET Kollegen von Communica interessante Werte zu Tage führen. Mit einer gerichteten Außenantenne gelang eine Datendurchsatzverbesserung im Down- und Upload um 10 bzw. 20%; mit zwei Antennen (MIMO) gar fast eine Verzehnfachung des Uploads bei 20% mehr Download gegenüber der integrierten Antenne des LTE Routers. Und das in einem gut versorgten LTE Empfangsgebiet.
Der Beweis: Externe Antennen sorgen für stabilere und schnellere Verbindungen. Den kompletten Test finden Sie hier
Wir unterscheiden generell zwei Typen von Antennen: gerichtete, auch direktionale Antennen genannt und ungerichtete Rundstrahler bzw. omnidirektionale Antennen. Dazu kommen verschiedene Bauformen und Größen für den jeweiligen Einsatzzweck.
Diese bieten Ihnen keine direkte Verstärkung, sondern sorgen in der Regel für eine Verbesserung Ihrer Empfangssituation. Bespiele sind die Magnetfußantenne, die beispielsweise auf ein Autodach gestellt wird oder eine Clip-Antenne, die in erhöhter Position am Notebook-Bildschirm für besseren Empfang sorgt. Sie bringen Ihnen Leistungsverbesserungen zwischen 2 und 7dBi. Diese Antennen sind sehr günstig in der Anschaffung und passen problemlos in jedes Reisegepäck.
Wenn Sie nicht genau wissen, woher das Signal kommt, dann sind Rundstrahler eine gute Wahl. Sie werden in der Regel an einer Außenwand oder einem Mast befestigt und bringen einen Gewinn zwischen 2 und 6dBi.
Rundstrahler können Sie wegen Ihrer Charakteristik deshalb auch gut auf bewegten Empfängern einsetzen. Für Auto, LKW, Boot etc. bekommen Sie auch spezielle Bauformen, die auf die Montage- und Umweltbedingungen abgestimmt sind, also beispielsweise speziell gekapselt oder robust gebaut.
Diese direktionalen Antennen fokussieren die Empfangs- und Sendeleistung auf eine Richtung. Sie bieten Ihnen meist eine höhere Verstärkung als Rundstrahler, müssen dafür aber auch genauer auf die Gegenseite ausgerichtet werden. Dadurch sind sie dann weniger anfällig für Störungen. Die Montage erfolgt am besten fixiert an einem Mast oder einer Wand. Als Ergebnis erreichen Sie mit direktionalen Antennen zwischen 7-12dBi Leistungsoptimierung. Auch hier gibt es mehrere Bauformen: Yagi Antennen, die aussehen, wie frühere Fernsehantennen und flach gebaute Panel-Antennen.
Wenn Sie draußen ein gutes Signal haben, Ihren Router aber im Innenbereich von Wohnung oder Büro aufstellen möchten, dann müssen Sie das Signal von draußen nach drinnen „holen“. Je nach Stärke des Außensignals wählen Sie jetzt Ihren Antennentyp. Sind sie in einem Gebiet mit einer guten Vesorgung draußen, dann entscheiden Sie sich am Besten für einen Rundstrahler. Wenn der Empfang schwach bis gar nicht vorhanden ist, dann nehmen Sie eine Richtantenne. Erkundigen Sie sich vorher, wo von Ihnen aus gesehen die nächste Sendestation Ihres Mobilfunkanbieters steht. Nach dieser müssen Sie Ihre Antenne ausrichten und gegebenenfalls für die Montage noch einen Mast oder Ähnliches installieren.
Um überhaupt ein Empfangssignal an der gewünschten Stelle zu bekommen, kann es sinnvoll sein, das Kabel zu verlängern. Dann spielen die Verluste, die durch das längere Kabel entstehen, weniger eine Rolle. Pro 10m Kabel verliert man etwa 5dB. Für längere Kabelwege gibt es Ultra Low Loss Kabel mit viel weniger Dämpfung als die üblicherweise verwendeten Super Low Loss Kabel. Diese sind ziemlich dick, etwa 10mm, haben jedoch extrem niedrige Dämpfungswerte.
Für eine maximale Geschwindigkeit von 4G bzw. 42MBit 3G Verbindungen verwendet man zwei Antennen in der sogenannten MiMo Technik. In manchen Antennen ist dies schon so eingebaut. Diese erkennt man daran, dass sie zwei Anschlüsse für die passenden Antennenanschlüsse am Router aufweisen. Bei anderen Antennen benötigen Sie dann entsprechend zwei Exemplare, die Sie paarweise montieren.
Die beste Möglichkeit für Richtantennen ist, dass Sie diese für MiMo kreuzpolarisiert (X-Pol) anordnen, Das bedeutet von vorne gesehen stehen die Antennen in einem Winkel von 90° zueinander.
Auch mit Rundstrahlern kann man den MiMo Effekt erreichen. Hier platziert man die Antennen im Abstand von mindestens einer Wellenlänge auseinander. Im Fall von LTE sind das ca. 0,5 Meter Distanz.